Frauen-Augenblicke in Magdeburg – Fotografische Entdeckungsreise im Kreativ-Workshop
Magdeburg – die Landeshauptstadt an der Elbe. Bei Gedanken an Magdeburg kommen oft der gotische Dom, das Hundertwasserhaus oder der grüne Stadtpark in den Sinn. Typische Highlights des Ortes. Aber was verbinden migrierte und geflüchtete Frauen hier mit Magdeburg und umliegenden Orten, ihrem neuen Zuhause? Und welche Momente während ihrer Ankunft haben sie hier erlebt? Diesen Fragen gingen die Teilnehmerinnen auf einer fotografischen Entdeckungstour nach.
In einem zweiteiligen Workshop unter dem Motto „Frauen-Augenblicke“ suchten die Frauen Orte in ihrem Umfeld auf, um dort ihre Erinnerungen durch das Medium Fotografie festzuhalten. Die Fotos erzählen von ihrem Leben als Migrantin und vom Alltag in Erstaufnahmeeinrichtungen, von ersten Wohnungen, von Hoffnungen & Ängsten, von Musik und von den Menschen, die ihnen nahestehen.
Nach den Treffen wurden die Fotos gemeinsam angeschaut und ausgewertet und behutsame Erinnerungen geteilt. Die Fotos mit kurzen Einordnungen und Zitaten sind hier zu sehen.

Vira Riazantseva, Magdeburg
Nacht der Musik an der Elbe
Es ist schade, dass es keinen solchen Dienst gibt, bei dem Sie anrufen und sagen können, wie schlecht Sie sich fühlen.
Und ein Auto kommt hinter Ihnen her und fährt Sie nachts zu Ihrer Lieblingsmusik durch die Stadt.
Doch es gibt Tage, an denen die Nachtstadt selbst zu einem musikalischen Rendezvous einlädt. In solche Tage und Nächte fühle ich mich geborgen.

Zhanna Bronovytska , Magdeburg
Ich bin mit meinen zwei Kindern nach Magdeburg gekommen. Wir hatten einen langen schwierigen Weg hinter uns.
Ein Gemeinschaftsunterkunft in Sporthalle in Magdeburg, Hermann-Gieseler-Halle.
Hier wurde mir plötzlich das ganze Ausmaß der Heimatlosigkeit, Hilfslosigkeit und Verlorenheit deutlich.

Marina Kamaeva
Eine ruhige Ecke in Magdeburg. Jahreszeiten.

Maria Havrik, Schönebeck
Ich habe grade die Schlüssel für die Wohnung bekommen. Alles, was ich brauche, ist eine Wohnung, in der ich einen Hut hinlegen kann, und für meine Freunde immer einen Platz habe.
Wir können den Vögeln nicht verbieten, über unsere Köpfe zu fliegen, aber wir erlauben ihnen nicht, sich auf unsere Köpfe zu setzen und dort Nester zu bauen.
Ebenso können wir nicht verhindern, dass manchmal schlechte Gedanken auf uns zukommen, aber wir dürfen nicht zulassen, dass sie sich in unserem Gehirn einnisten.

Liudmila Marchenko, Magdeburg
Meine Lieblingsblume, Feldblume – der Roter Mohn. Hier, 1000 Kilometer von meinem Zuhause, habe ich sie entdeckt. Ein kleiner, kräftig leuchtender, zarter Gruß von der Heimat.
In diesen Augenblick wurde mir die Ähnlichkeit und Unsicherheit unserer so großen, aber sehr kleinen Welt klar bewusst.

Liudmila Lystopad, Schönebeck
Dieser Schlüssel hat viel Macht. Er hilft mir, die Ängste zu überwinden, einen Schritt ins Unbekannte zu machen, meinen eigenen Horizont zu erweitern.
Mit seiner Hilfe werde ich Harmonie und Ausgeglichenheit erreichen.
Ich wollte diese Freude unbedingt mit meinem Sohn teilen, aber ich wusste immer noch nicht, wie man ein Handy benutzt und viel Text schreibt.
Ich habe diese Dinger einfach auf den Boden geworfen und Fotos gemacht. Mein Sohn erhielt ein Foto und erriet es sofort, und schickte mir eine SMS „Mama, haben sie dir eine Wohnung gegeben?“

Hanna Bukanova, Magdeburg
Krokusse auf Steinen. Das Leben ist überall. Das Leben siegt.

Ellen Rublow, Magdeburg
Eine stolze, prachtvolle Orchidee wohnt jetzt in unserem Büro. Ein Geschenk von der Gruppe der Frauen-Teilnehmerinnen. Sie hört nicht auf aufzublühen, sie strahlt und erleuchtet das Zimmer und unsere Seele. Sie ist unabhängig und dabei sehr zart und verletzlich, und braucht einen hellen, ruhigeren Ort. Genau so werden die Frauen stolz und strahlend immer neu aufblühen und nichts kann ihre Schönheit und Lebenskraft vernichten.
Berichte
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