Interkulturelle Begegnung zum Internationalen Frauentag – ein Nachmittag in Halle
Der 8. März – weltweit ein wichtiger, historischer Tag für Frauen, die an diesem Datum ihre Forderungen auf die Straße und in die Öffentlichkeit tragen. Feministische Kämpfe, die das ganze Jahr über bestehen und am Internationalen Frauentag in besonderer Form sichtbar werden. Am Standort Halle wurden Migrantinnen im Rahmen des GemeinsamMUTig-Projekts zu einer interkulturellen Feier eingeladen, bei der sie diesen Geist des Frauentags zusammenbringen und gemeinsam zelebrieren konnten.
Der Nachmittag begann mit bewegenden Beiträgen der Frauen, in denen sie darüber sprachen, welche Bedeutung der 8. März für sie hat und wie der Tag in ihrer Heimat gefeiert wird. Ganz unterschiedliche und individuelle Perspektiven fanden hier zusammen. Und doch waren sich alle in einem Punkt einig: Freiheit für alle Frauen, in jedem Land, an jedem Tag!

Eine Teilnehmerin aus Afghanistan teilte in einer kurzen Präsentation, wie sehr die Frauen in ihrer Heimat unter der Unterdrückung durch die Taliban leiden. „Eine Frau zu sein: Das Recht auf Bildung, auf Arbeit, auf lernen und lehren – das ist was sie wollen!“ Eine syrische Migrantin schloß sich an und betonte, dass diese Wünsche nach Freiheit nicht nur an diesem einen Tag am 8. März von Bedeutung sind. Für sie ist immer Frauentag.
Und auch die feministische Revolution im Iran kam zur Sprache. Simin aus dem Iran sprach zu uns über die Geschichte der Frauenrechte in ihrem Heimatland und wie die iranischen Frauen jeden Tag für grundsätzliche Rechte kämpfen.

„Sie sind unzufrieden mit den wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen. Und neben alldem will die Islamische Republik den Frauen den Hijab aufzwingen und mischt sich sogar in diese Angelegenheit ein, die das kleinste Recht eines jeden Menschen ist. Jede Person auf der Welt sollte das Recht haben, seine Kleidung und seinen Lebensstil selbst zu wählen – natürlich in den Grenzen, dass andere Mitglieder der Gesellschaft nicht gefährdet werden. Ich hoffe auf die Freiheit aller Menschen, die ich kenne und auf der gesamten Welt. Für Frauen, Leben und Freiheit!“
Schließlich berichtete unsere Kollegin Ceren aus der Türkei, wie sie die jährliche Demonstration in Istanbul erlebt hat und zeigte Bilder und Videos von den zahllosen Frauen auf der Straße. Das Gefühl von Zusammenhalt und Gemeinschaft, das diese Bilder vermittelten, war auch deutlich in unserer Begegnung zu spüren. Besonders schön waren die gegenseitige Anteilnahme, das Interesse und das Zuhören zwischen allen Teilnehmerinnen.
Neben diesem Austausch standen jedoch auch die Freude und die Hoffnung im Fokus des Abends. Daher wurde im Anschluss traditionelle Musik aus den verschiedenen Ländern gespielt und zusammen getanzt. Jede Frau hatte die Möglichkeit, im Vorfeld der Veranstaltung ihren Liedwunsch einzusenden. So entstand eine bunte und diverse Mischung mit Einflüssen von diversen Ländern. Eine ukrainische Teilnehmerin erzählte davon, dass sie in der Ukraine Opernsängerin war und zeigte Videos von ihren Auftritten.
Insgesamt erlebten die Frauen einen Nachmittag, der sie alle ein Stück weit einander näher brachte und verdeutlichte, dass alle Frauen am Ende den gleichen Kampf nach uneingeschränkter Selbstbestimmung ausfechten.

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