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Rückblick: „Maghreb Herstories“ – Porträts von Deutsch-Marokkaner*innen aus (queer-feministischer) Perspektive

Im Rahmen eines Projektes von Zukunft Plus e.V, entstand ein bemerkenswertes Buch, das die Geschichten von 60 deutsch-marokkanischen FLINTA-Personen erzählt. Passend zum 60-jährigen Anwerbeabkommen zwischen Marokko und Deutschland präsentierten die Initiatorinnen und Herausgeberinnen Karima Benbrahim und Mariam Belyouaou am feministischen Kampftag ihr neues Werk.

„Wer Karima kennt, weiß, dass diese Frau Steine in Diamanten verwandeln kann“, betonte Fatima Remli an diesem Abend in der Stadtbücherei Bilk. Gemeint ist dieses Mal eine Sammlung von Porträts von FLINTA-Personen (Frauen, Lesben, Intersexuelle, Nicht-binäre, Trans- und Agender-Personen) mit marokkanischen Wurzeln, die nicht nur Gedanken teilen, sondern Leben offenbaren.

Von Journalist*innen über Sänger*innen bis hin zu Privatpersonen – sie alle haben eine Geschichte zu erzählen. Und deshalb teilen ihre persönlichen Erfahrungen über das Aufwachsen in Deutschland, ihre individuellen Verbindungen zu Marokko, die Hürden, die sie überwunden haben und ihr persönliches Wachstum nach teils schmerzhaften Erfahrungen.

 Die Atmosphäre? Dynamisch – geprägt von Gesprächen zwischen der Moderatorin Fatima Remli und Herausgeberin Karima Benbrahim über die Entstehung des Buches, die Erfahrungen des Aufwachsens als Gastarbeiter*innen-Kind in Deutschland und vor allem darüber, was es bedeutet, all diese Geschichten sichtbar zu machen. Zwischen jubelnden „Zaghrita“, einem marokkanischen Freudensruf, und reichlich Tränen wurde applaudiert und gratuliert.

„In diesem Buch geht es um unsere Generation, unsere Kämpfe, Träume und Errungenschaften. Ich finde es nicht nur gelungen, sondern eine Form der Sichtbarkeit von Menschen, die intersektional sind“, erklärte Benbrahim. Denn es gehe um noch viel mehr, so sprach die Erziehungswissenschaftlerin von „Schwarzsein, Amazigh und vielen anderen Verbindungen zwischen Marokkanischsein und Hiersein“, von denen das Buch erzähle.

So bieten die entstandenen Porträts nicht nur einen Einblick in die Lebensrealitäten dieser Frauen, sondern tragen auch dazu bei, ihre Geschichten und Erfahrungen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. „Es geht um Sichtbarkeit und was Unsichtbarkeit bedeutet“, regte Fatima Remli während er Moderation an.

Dass das Buch bei vielen Menschen einen Nerv getroffen hat, zeigte auch der rege Austausch mit dem Publikum. Aus ganz Deutschland reisten Porträtierte und Interessierte an. Am Ende wurde das Buch herumgereicht, während die Frauen einander feierten, Fotos machten und den Abend bei leckerem marokkanischem Gebäck ausklingen ließen. Es war ein Moment der Gemeinschaft und der Freude, der die Bedeutung dieser Geschichten und die Stärke der deutsch-marokkanischen Gemeinschaft unterstrich.

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