Anti-Rassismus. (K)ein Thema in der Gleichstellungspolitik Mitteldeutschlands?
ERFURT, MAGDEBURG, DRESDEN. Ist Rassismus ein Thema in der Gleichstellungspolitik Mitteldeutschlands? Anläßlich des Internationalen Tages gegen Rassismus diskutieren gleichstellungspolitische Akteure aus Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen diese Frage bei einem digitalen runden Tisch. Dazu laden der Dachverband der Migrantinnenorganisationen DaMigra und die Landesfrauenräte Sachsens, Sachsen-Anhalts und Thüringens am 18.03.2021 von 15.30-17.30 ein.
Geflüchtete, migrierte und als solche gelesenen Frauen* sind im Alltag oft von Mehrfachdiskriminierung betroffen. Das wirkt sich auf viele Lebensbereiche aus: von der diskriminierenden Lohnlücke aufgrund des Geschlechts und der Migrationsgeschichte bis hin zu rechter Gewalt auf der Straße. Die notwendigen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie haben die Ausgangsbedingungen von vielen Frauen mit Migrationsgeschichte in Mitteldeutschland weiter verschlechtert. Der Zugang zu Arbeitsrechten, Bildung, Gewaltschutz und politischer Teilhabe ist oft eingeschränkt.
„Damit wir unsere Rechte als Frauen* tatsächlich in Anspruch nehmen können, muss jede Form von Rassismus bekämpft werden. Das bestätigt auch die Frauenrechtskonvention CEDAW.“, teilt DaMigras Vorstandsvorsitzende Kook-Nam Cho-Ruwwe mit.
Auf der Veranstaltung diskutieren gleichstellungspolitische Akteure, inwiefern Rassismus in der Gleichstellungspolitik ein Thema ist und wie Frauen* mit Migrations- und Fluchtgeschichte in den einzelnen Ländern gestärkt werden können.
„Wir möchten unsere privilegierte Stellung nutzen, Anliegen der von Rassismus betroffenen Frauen zu unterstützen und diese Frauen zu vertreten.“, führt die Geschäftsführerin des Landesfrauenrates Thüringen Friederike Theile aus. „Unsere Vision ist es, benachteiligende und ausgrenzende individuelle und institutionelle Praxen zu verändern und diese abzubauen.“
„Rassismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!“, positioniert sich die Vorsitzende des Landesfrauenrates Sachsen Susanne Köhler.
Daniela Suchantke, Geschäftsführerin des Landesfrauenrates Sachsen-Anhalt nimmt das Thema Frauen*hass und rechte Gewalt in den Blick:
„Frauen*hass bildet oft den gemeinsamen Nenner in rechten Ideologien. Der Attentäter von Halle (Sachsen-Anhalt) nannte Antifeminismus neben Rassismus und Antisemitismus als Tatmotiv für seinen Anschlag auf die Synagoge. Rechte Radikalisierung findet oft in digitalen Räumen statt. Daher fordern wir als Konferenz der Landesfrauenräte, ein konsequentes Vorgehen gegen Hatespeech.“
Pressemitteilung hier downloaden
Programm 18.03.2021
Fachmoderation PEGGY PIESCHE Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), Leitung FBL „Politische Bildung und plurale Demokratie“ – Standort Gera | Diversität, Intersektionalität und Dekolonialität (D.I.D.)
15:30 Begrüßung
KOOK-NAM CHO-RUWWE Vorstandsvorsitzende von DaMigra
15:45 Grußworte/Statements der Landesfrauenräte aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen
SUSANNE KÖHLER Vorsitzende LFR Sachsen, Deutscher Juristinnenbund (djb) e.V., Landesverband Sachsen
DANIELA SUCHANTKE Leitung der Geschäftsstelle LFR Sachsen-Anhalt
FRIEDERIKE THEILE Geschäftsführerin LFR Thüringen
16:00 Wissenschaftlicher Input zu Intersektionalität und Anti-Rassismus in der Gleichstellungspolitik
NOA K. HA kommissarische wissenschaftliche Geschäftsführerin am DeZIM-Institut
16:20 Podiumsdiskussion
BURCU AKDOĞAN-WERNER Antidiskriminierungsberaterin ADB Sachsen, Leipzig
DR. DELAL ATMACA Geschäftsführerin von DaMigra
DR. JANINE DIECKMANN Wissenschaftliche Referentin, Bereichsleitung „Diversität, Engagement & Diskriminierung“, Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft Jena
PIA HAMANN Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Chemnitz
GABI OHLER Beauftragte für die Gleichstellung von Frau und Mann des Freistaats Thüringen
LAURA SCHRADER (un)Sichtbar – Netzwerk für Women* of Color Magdeburg
ULRIKE SELLHORN Hauptamtliche Gleichstellungsbeauftragte des Ministeriums für Justiz und Gleichstellung Sachsen-Anhalt
17:30 Ende der Veranstaltung
Pressekontakt: presse@damigra.de Telefon: 0178 962 9274
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