Antisemitismus bekämpfen, immer und überall
Zwei Jahre seit dem antisemitischen und rechtsradikalen Anschlag von Halle – wir stehen in Solidarität mit allen Betroffenen von rechter Gewalt, Rassismus und Antisemitismus!
Am 09.Oktober vor genau zwei Jahren verloren zwei Menschen aufgrund antisemitischer und rechtsextremistischer Weltanschauungen ihr Leben. Heute gedenken wir Jana L., Kevin S. und allen Überlebenden.
„Insbesondere der jüngste Vorfall in Leipzig, bei welchem der jüdische Rockmusiker Gil Ofarim in Westin-Hotel offen antisemitischen Diskriminierungen ausgesetzt wurde hat erneut aufgezeigt, dass Antisemitismus noch immer in allen gesellschaftlichen Milieus verbreitet ist. Dieser Übergriff ist kein Einzelfall: jüdische Menschen werden in Deutschland alltäglich diskriminiert. Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus müssen mit allen demokratischen Mitteln bekämpft werden! Dazu brauchen wir die gesamte Gesellschaft, die extremistischem Gedankengut in jeglichen Situationen entschieden entgegentritt. Unser Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus ist auch immer ein feministischer Kampf“, so Lourdes Martínez, Vorstandssprecherin von DaMigra.
Der Attentäter von Halle war kein Einzeltäter – er ist ein Teil von gewaltbereiten, rechtsextremen Strukturen, die rassistische, antisemitische und frauenverachtende Einstellungen verbreiten. Sowie die Süddeutsche Zeitung berichtet hat der Verfassungsschutz ermittelt: 61-mal am Tag, im Schnitt also alle 24 Minuten, wird jemand von Rechtsextremisten in Deutschland angegriffen oder bedroht[1]. Diese menschenunwürdige und antidemokratische Gewalt geht uns ALLE etwas an und muss von uns ALLEN alltäglich bekämpft werden.
Die schrecklichen Anschlägen von Halle 2019 und Hanau 2020, der Mord an Dr. Walter Lübcke im Jahre 2019, die Shoah-Verharmlosungen und antisemitischen Verschwörungstheorien der so-genannten Querdenken Bewegung: sie haben uns vor Augen geführt, welche Gefahr Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus für unsere Gesellschaft sind. Diese rechten Ideologen hetzen täglich gegen „Geflüchtete“, „Fremde“ und alle, die nicht in ihr Weltbild passen. Rechte Angriffe passieren tagtäglich in Deutschland und dürfen nicht als Gewalt gegen eine bestimmte Gruppe gesehen werden, sondern als Angriff auf die Sicherheit aller Menschen in einer Demokratie.
Wir stehen in Solidarität mit allen Betroffenen von rechter Gewalt, Rassismus und Antisemitismus und gedenken heute den Betroffenen des Anschlags von Halle.
Zurzeit finden zum 15ten Mal die Bundesweiten Aktions- und Bildungswochen gegen Antisemitismus statt. Mehr Informationen zu den Aktions- und Bildungswochen und der bundesweiten Kampagne „Shalom Deutschland“ der Amadeu Antonio Stiftung und des Anne-Frank-Zentrums hier.
Am 9. Oktober 2021 gibt es bundesweite Gedenkveranstaltungen. In Halle organisieren „Migrant Voices Halle“, „Niemand wird vergessen“ und die „Initiative 9. Oktober Halle“ eine Kundgebung, diese startet um 19 Uhr am Steintor.
Der Dachverband der Migrantinnenorganisationen – DaMigra e.V.
DaMigra e.V. ist die Interessenvertretung von Migrantinnenselbstorganisationen und ihren Belangen und setzt sich für Chancengerechtigkeit, gleichberechtigte Teilhabe und für die Gleichstellung von Frauen mit Migrationsgeschichte und Fluchterfahrung in Deutschland ein. DaMigra verfolgt den Ansatz des Antirassistischen Feminismus.
Pressekontakt
E-Mail: presse@damigra.de┃ Tel.: 030 285 013 36
[1] Rechte Gewalt: Narben der Gesellschaft – SZ.de (sueddeutsche.de)
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