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Ein Rückblick: Migrantische Selbstorganisierung und feministische Zivilgesellschaft auf Augenhöhe!

DaMigra Jahreskonferenz am Freitag, 24. November 2023 in Berlin.

Berlin, 24.11.2023. Unter dem übergreifenden Motto „Intersektionalität heißt Taten statt Worte“ hat der Dachverband der Migrantinnenorganisationen, DaMigra e.V., am Freitag, den 24.11.2023 in Berlin eingeladen. Über 150 Gäste aus Politik, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Medien kamen zusammen, um miteinander zu diskutieren und Lösungsansätze für eine wirklich gleichberechtigte und inklusive deutsche Zivilgesellschaft zu besprechen.

Gruppenfoto / Fotorechte: Pelin Sener-Derventil.

Das Motto „Intersektionalität heißt Taten statt Worte“ forderte alle Teilnehmenden dazu auf, nicht nur über die Bedeutung von Intersektionalität nachzudenken, sondern auch entschlossen für wirklich intersektionale Ansätze zu handeln. Vor allem in einer Zeit, in der Worte wie „Intersektionalität“ oder „Diversität“ oft leichtfertig verwendet werden, erinnerte uns unser Motto daran, dass es nicht ausreicht, nur über die Herausforderungen zu sprechen. Stattdessen müssen wir handeln, um echte Veränderungen herbeizuführen. Eben diese Lösungsansätze standen in der diesjährigen DaMigra Jahreskonferenz im Vordergrund – insbesondere, um die Arbeit von feministischen Migrantinnenorganisationen sichtbarer zu machen und mehr Anerkennung für ihre Strukturen zu erreichen.

Neben spannenden Paneldiskussionen mit Inputgeber*innen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik hatten die Teilnehmenden der Jahreskonferenz in diversen Workshops die Möglichkeit, über die brennenden Punkte und Themen zu diskutieren. Die Ergebnisse der Workshops zeigen, dass wir komplexe Begriffe wie Intersektionalität teils dekonstruieren und kontextualisieren müssen, und ihre Bedeutung deutlicher für unsere Arbeit machen. Zudem begleitete die Jahreskonferenz die Erkenntnis, dass Empowerment nur kollektiv erreicht werden kann, und dass wir dafür Machtasymmetrien in Frage stellen müssen sowohl wie und über unsere Erfahrungen, Positionen und Ideen immer wieder zu reflektieren.

Des Weiteren kristallisierten sich klare Forderungen heraus. Die essenziellen Voraussetzungen für Teilhabe und Chancengleichheit müssen erfüllt werden: Das bedeutet zum einen die internen Dynamiken unter uns solidarisch und diskriminierungsfrei zu gestalten sowie nachhaltig auch die jüngeren Generationen zu empowern; zum anderen weiterhin aktiv die gesellschaftlichen und kulturellen Verhältnisse durch Aufklärung und Sichtbarkeit zu verändern. Aber noch viel wichtiger: auf struktureller und institutioneller Ebene müssen verbesserte Gesetze, mehr Finanzierung, diversere Repräsentation, effektiver Gewaltschutz und weitere wichtige Faktoren das Bestehen von migrantisch feministischen Organisationen sicherstellen.

„Der öffentliche Diskurs über Migrantinnenorganisationen beschränkt sich häufig auf begrenzte Rollen wie z.B. „Integration“ oder Flucht. Dies greift jedoch viel zu kurz, denn Migrantinnenorganisationen leisten einen wertvollen Beitrag zur Debatte um Feminismus, Demokratisierung, Antirassismus und diskriminierende Strukturen in Deutschland. Wir wollen nicht mehr nur als Minderheit gehört werden oder als Aushängeschilder zur Quotenerfüllung benutzt werden. Migrantinnen sollten nicht nur teilnehmen, sondern Teil des Diskurses sein, um ihre wertvolle Arbeit sichtbar zu machen und entsprechend anzuerkennen“, so Lourdes Martínez, Vorstandssprecherin von DaMigra e.V.

Die Inhalte der Jahreskonferenz bestätigten das, was uns die Realität immer wieder zeigt: Es gibt tausende aktive und formalisierte Migrantinnenorganisationen in Deutschland, aber trotzdem sind sie oft unterrepräsentiert. Denn immer noch erhalten Migrantinnen und ihre Selbstorganisationen die Anerkennung und die Zugänge nicht, die sie verdienen und es fehlen noch immer die Ressourcen und Strukturen, um migrierte und geflüchtete Frauen und ihre Selbstorganisationen wirklich zu stärken. Und doch zeigten uns die Ergebnisse auch eins ganz klar: wir dürfen uns nicht spalten lassen und müssen unsere Kämpfe übergreifend und kollektiv miteinander führen.

Wenn Sie Rückfragen zur Konferenz haben, schreiben Sie bitte an presse@damigra.de.

Eine ausführliche Dokumentation der Jahreskonferenz 2023 folgt.

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