Grenzenlose Solidarität – Mit dem Fahrrad und zu Fuß gegen Gewalt an Frauen*
Grenzenlose Solidarität: Ein Recht auf Schutz vor Gewalt für alle Frauen*/ Mit Fahrrad und zu Fuß – geflüchtete Frauen* beteiligen sich an der Aktion im Rahmen vom Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen* am 25. November
13.11.2020, Stralsund. Gewalt gegen Frauen* ist ein globales politisches Problem, das dem Recht eines jeden Menschen auf ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit und Sicherheit entgegensteht. Im europäischen Raum gibt es seit 2011 ein verbindliches transnationales Abkommen, das vor geschlechtsspezifischer Gewalt schützt: Die Istanbul Konvention beinhaltet umfassende Verpflichtungen zur Prävention und Bekämpfung von sexualisierter und häuslicher Gewalt gegen Frauen* und Mädchen*.
„Das Thema Gewalt an Frauen hat die Mut-Macherinnen* in Mecklenburg-Vorpommern, ein Projekt von DaMigra, das ganze Jahr 2020 begleitet. Angefangen mit dem Workshop zur Istanbul Konvention über die Gestaltung der T-Shirts in DaMigra-Kreativ Werkstatt des Aktionstags am 20.11.2020 im Rahmen vom Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen endet sie mit der Podiumsdiskussion: ‚Antirassistischer Feminismus -jetzt erst recht!‘ am 23.11.2020“, so Dr. Maria Teresa Martínez Domínguez, Standortleiterin DaMigra Mecklenburg-Vorpommern.
Migrantinnen* und geflüchtete Frauen* werden aufgrund des Vorbehalts der Nichtanwendung auf Artikel 59 bei der Umsetzung der Istanbul-Konvention benachteiligt. Der Vorbehalt der Bundesregierung auf Artikel 59 benachteiligt einen Teil der neuzugewanderten und geflüchteten Frauen*, da er unter anderem ablehnt, dass von Gewalt betroffene Frauen* einen eigenen Aufenthaltstitel aus humanitären Gründen erhalten. Die Istanbul-Konvention ist in Deutschland seit 2018 geltendes Recht.
„Unsere Botschaft ist sichtbar. Wir zeigen uns und erheben unsere Stimme gegen Gewalt an allen Frauen*. Heute sehen wir wieviel Potenzial in den Migrantinnen und geflüchteten Frauen* steckt, wie unsere Teilnehmerinnen und Ehrenamtlerinnen auf ihre eigene, kreative Weise auf die Problematik aufmerksam machen, denn Gewalt geht uns alle an“, sagt Irina Fischer, Projektmitarbeiterin DaMigra Mecklenburg-Vorpommern.
Deutschlandweit gibt es zu wenige Frauenschutzhäuser, die Plätze sind sehr begrenzt, die Mittel knapp. Dies ist insbesondere ein Problem für gewaltbetroffene Frauen* mit unsicherem Aufenthaltsstatus.
„In Mecklenburg-Vorpommern steht allen Betroffenen – unabhängig welcher Nationalität – von häuslicher und sexualisierter Gewalt ein landesweites, aufeinander abgestimmtes Netz von Beratungs- und Hilfeeinrichtungen zur Verfügung, das staatliche Intervention, Schutz- und Zufluchtsstätten sowie Beratung und Betreuung bietet. Wünschenswert wären mehr finanzielle Mittel für Dolmetscherleistungen.“, so Katrin Schmuhl, Gleichstellungsbeauftragte Landkreis Vorpommern-Rügen.
Mit der Aktion „Ein Recht auf Schutz vor Gewalt für alle Frauen*“ beteiligen sich die Frauen des Projekts Mut-Macherinnen* von DaMigra gleichzeitig an der landesweiten Veranstaltungsreihe „Weltwechseltage“ mit dem diesjährigen Motto „grenzenlose Solidarität“. Sie machen damit darauf aufmerksam, dass geflüchtete und migrierte Frauen* auch im Kontext Gewalt mit mehrfacher Diskriminierung konfrontiert sind.
„Grenzenlose Solidarität bedeutet für uns auch „über den Tellerrand“ zu schauen – wir verstehen unsere Arbeit als Beitrag im Kampf um die politische und gesellschaftliche Gleichberechtigung ALLER Frauen* und weiblichen Menschen. DaMigra steht für einen antirassistischen Feminismus, denn wir, geflüchtete und migrierte und als solche gelesenen Frauen*, sind nicht nur mit Sexismus konfrontiert. Wir sind in den wesentlichen Bereichen mehrfach diskriminiert und haben es sehr oft mit einer Kombination aus Rassismus und Sexismus zu tun“, sagt Kateryna Savina, Regionalkoordinatorin Region Nord-Ost, DaMigra e.V.
Über die Aktion berichtete Radio VeRa – verquer am 12.11.2020.
Wer ist DaMigra?
DaMigra e.V., Dachverband der Migrantinnen*organisationen ist die Interessenvertretung von Migrantinnnen*selbstorganisationen und ihren Belangen. Mit bundesweit über 70 Mitgliedsorganisationen aus unterschiedlichen Herkunftsländern steht der Verband als Ansprechpartnerin für Politik, Wirtschaft und Medien zur Verfügung, bietet Handlungsempfehlungen und kritische Begleitung von migrationspolitischen Prozessen. DaMigra e.V. setzt sich für Chancengerechtigkeit, Gleichberechtigung und für die Gleichstellung von Frauen* mit Flucht- und Migrationsgeschichte in Deutschland ein. Das Projekt Mut-Macherinnen* wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Anette Widmann-Mauz.
Pressekontakt: Michiyo Fried┃Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit┃presse@damigra.de
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