#Hanauistüberall: Lückenlose Aufklärung – jetzt!
Frankfurt am Main, 19.02.2021.
Demo: 1 Jahr nach Hanau – Kein Vergeben; Kein Vergessen!
Die Zeit heilt keine Wunden!
Genau ein Jahr ist es her, dass das Leben der Familien von
Ferhat Unvar Hamza Kurtović Said Nesar Hashemi
Vili-Viorel Păun Mercedes Kierpacz Kaloyan Velkov
Fatih Saraçoğlu Sedat Gürbüz und Gökhan Gültekin
für immer verändert wurde.
Genau ein Jahr ist es her, dass der Attentäter aufgrund einer Mischung aus tödlichen Ideologien – Rechtsextremismus, Rassismus, Frauen*hass – Menschenleben in Hanau ausgelöscht hat.
Es ist nicht einfach irgendwo passiert. Sondern hier. Vor unserer Haustür. Eine 20-minütige Bahnfahrt entfernt.
Wir sind entsetzt darüber, dass es das Land Hessen innerhalb eines Jahres nicht geschafft hat konsequente Aufklärungsarbeit zu leisten.
Wir sind entsetzt darüber, dass das Land Hessen es nur mit öffentlichem Druck und den mehrfachen Anklagen der Überlebenden und Angehörigen schafft, wenigstens auf materieller Ebene Unterstützung zu leisten.
Die Erinnerung bleibt. Der Schmerz, der bleibt. Die Trauer, die bleibt. Die Angst die bleibt. Die Wut, die bleibt.
Wir sind entsetzt darüber, dass Rechtsextremismus, jegliche Formen von Rassismus, Antisemitismus und Frauen*hass für viele der Status Quo zu sein scheint. Das darf keine Normalität sein.
Wir sind entsetzt darüber, dass nach Rostock, Hoyerswerda, Solingen, Mölln, NSU, Halle, Wächtersbach, Hanau migrantisierte Menschen, Migrant*innen und Geflüchtete immer noch Angst vor rassistischen Anschlägen haben müssen. Angst haben ermordet zu werden.
Menschenrechte werden weiterhin mit Füßen getreten werden und Menschenwürde spielt keine Rolle.
Wir sind entsetzt darüber, dass wir immer wieder zu Fremden gemacht werden. Als die „Anderen“ behandelt werden. Und wir dadurch zu Zielscheiben gemacht werden- jeden Tag.
Wann zählt auch unsere Sicherheit?
Wann schützt uns diese Gesellschaft?
Wann schützt uns dieser Staat?
Wann werden unsere Stimmen gehört und ernstgenommen?
Der rechte, rassistische, antisemitische und frauenfeindliche Terror richtet sich gegen uns ALLE.
Wir brauchen breite feministisch-antirassistische Bündnisse. Überall. Damit wir unseren Forderungen breiter streuen können.
Damit die Bedürfnisse und Forderungen keine Randnotiz werden. Damit dem Schmerz, der Trauer und der Wut Platz gegeben werden kann. Damit die Angst leiser wird.
Der Schmerz bleibt, aber die Erinnerung muss auch als politischer Akt am Leben erhalten werden.
Wir stehen solidarisch mit den Eigeninitiativen und Forderungen der Betroffenen! Diese müssen aktiv unterstützt werden!
Wir fordern politische Konsequenzen auf allen Ebenen!
Wir fordern, dass Sicherheitsbehörden und Länder, rechtextreme und sexistische Terrorakte lückenlos aufklären.
Wir sind Teil dieser Gesellschaft und fordern den Staat auf uns endlich zu schützen- bevor es zu spät ist.
Rassismus ist tödlich! Sexismus ist tödlich! Unsere Vielfalt ist unsere Stärke und Solidarität ist unsere Macht!
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