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Internationaler Sinti*zze und Rom*Anja Tag: Antiziganismus geht uns alle an

Heute ist Internationaler Sinti*zze und Rom*nja Tag, und wir fragen uns: Wie relevant ist Antiziganismus in Deutschland? Rassistische Vorurteile gegen Sinti*zze und Rom*nja sind bis heute weit verbreitet. Doch in der Gesellschaft bekommt das Thema Antiziganismus nicht die Aufmerksamkeit, die es verdient, und Sinti*zze und Rom*nja nicht die Solidarität, die Ihnen zusteht.

Der 08. April markiert einen wichtigen Tag für Sinti*zze und Rom*nja weltweit – 1971 hat an diesem Tag in London der erste Internationale Roma-Kongress stattgefunden. Sinti*zze und Rom*nja leben seit mindestens 600 Jahren auf dem europäischen Kontinent, doch noch immer sind die Mitglieder der diversen und heterogenen Sinti*zze und Rom*nja-Gemeinschaften von Diskriminierung, Verfolgung, Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen. Denn Romn*ja und Sinti*zze sind von Mehrfachdiskriminierung im besonderen Maße betroffen.

Institutioneller und struktureller Rassismus ziehen sich durch alle Gesellschaftsschichten. So zeichnen die Ergebnisse der Leipziger Autoritarismus Studie 2022 ein erschreckendes Bild: Zahlreiche Menschen, in den neuen Bundesländern mehr als die Hälfte der Befragten, lehnen das Zusammenleben mit Sinti*zze und Romnja ab und stimmten Aussagen wie „Ich hätte Probleme damit, wenn sich Sinti und Roma in meiner Gegend aufhalten“ zu.

Damit nicht genug, zählte die Bundesregierung alleine für das Jahr 2022 153 antiziganistische Straftaten – das seien so viele wie noch nie zuvor.  

Dieser verwurzelten Vorurteils- und Diskriminierungshaltung und ihre Folgen gegenüber Romn*ja und Sinti*zze gehen eine mangelnde Bildung, ein fehlendes Bewusstsein sowie eine über Jahre fehlende Aufklärung seitens politischer und medialer Akteur*innen voraus.

Mit der Ernennung eines Beauftragten für Antiziganismus ist die Bundesregierung 2022 einen wichtigen Schritt in Richtung Gleichstellung und Inklusion gegangen.

Wir fordern allerdings eine klare Benennung des Unrechts auf allen Ebenen. Antiziganismus ist ein ernstes Problem, das nicht länger ignoriert werden darf. Wir sind uns bewusst, dass Antiziganismus nicht nur eine Angelegenheit der Sinti*zze und Rom*nja Gemeinschaft ist, sondern eine Herausforderung für die gesamte Gesellschaft darstellt. Wir setzen uns für eine Kultur der Solidarität und des gegenseitigen Respekts und für die Überwindung von Vorurteilen und Diskriminierung ein.

Daher rufen wir die Regierungen, Institutionen und Medien auf, Maßnahmen zu ergreifen, um Antiziganismus zu bekämpfen und Romn*ja und Siniti*zze in allen Bereichen des Lebens zu unterstützen und zu schützen. Wir fordern alle auf, sich der Sinti*zze und Rom*nja – Gemeinschaft solidarisch zu zeigen und für ihre Rechte und Würde einzutreten.

Nur so werden Bedürfnisse und Anliegen der Sinti*zze und Rom*nja sichtbar und nur so können sie in allen Bereich des Lebens gleichberechtigt leben. Denn als Menschenbürger*innen sind wir alle dazu verpflichtet, Diskriminierung, Vorurteilen und Gewalt entgegenzuwirken. Antiziganismus geht uns alle an. 

Quellen:

Leipziger Autoritarismus-Studie 2022 | Heinrich-Böll-Stiftung (boell.de)

Deutscher Bundestag – Antiziganistische Straftaten im Jahr 2022

DaMigra e. V. ist die Interessenvertretung von Migrantinnenselbstorganisationen und ihren Belangen und setzt sich für Chancengerechtigkeit, gleichberechtigte Teilhabe und für die Gleichstellung von Frauen mit Migrationsgeschichte und Fluchterfahrung in Deutschland ein. DaMigra verfolgt den Ansatz des Antirassistischen Feminismus.

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