„Mein Körper gehört mir – von Kopf bis Fuß, ob in Minirock oder mit Kopftuch“
DaMigra Jahreskonferenz am Freitag, 09.September 2022 in Berlin
Berlin, 09.09.2022. Kaum ein Thema ist so umstritten wie der weibliche Körper. Dieser ist ein politisches, soziales und kulturelles Schlachtfeld – bereits seit den Anfangszügen des Patriarchats werden wir als Projektionsfläche instrumentalisiert. Ob in Bezug auf das Tragen eines Kopftuches oder eines Minirockes, in Bezug auf sexuelle Identitäten oder Sex vor der Ehe, in Bezug auf das Recht auf Mutter sein wollen oder einen Schwangerschaftsabbruch und körperliche Unversehrtheit. Weltweit kämpfen wir immer noch um Gleichstellung in der Gesellschaft, gegen die Kontrolle unserer Körper oder unserer Leben, gegen die Stigmatisierung und Kriminalisierung von Ärzt*innen und Frauenrechtaktivistinnen.
DaMigra e. V., der Dachverband der Migrantinnenorganisationen, lädt heute am Freitag, den 09.09.2022 zu diesen kontroversen Themen zu ihrer Jahreskonferenz 2022 mit dem Thema „Mein Körper gehört mir – von Kopf bis Fuß, ob in Minirock oder mit Kopftuch – Frauen mit Migrations- und Fluchtgeschichte zwischen Mehrfachdiskriminierung und Selbstbestimmungsrecht“ ein. Zu Gast sind Geladene aus Politik, Medien und Zivilgesellschaft. Über 100 Gäste aus ganz Deutschland kamen heute nach Berlin zusammen, um ihre Stimmen zu diesen Themen zu erheben.
Selbstbestimmung ist ein hohes Gut, aber leider mehr Idealvorstellung als Realität, denn auch in Deutschland stellen sich Frauen viele Hürden in den Weg. Die Kämpfe um Freiheit und Selbstbestimmung migrantischer oder geflüchteter Frauen werden oft politisch instrumentalisiert. Insbesondere die sogenannte Kopftuchdebatte, die seit Jahren, gar seit Jahrzehnten, in Deutschland nicht enden will. Rechte und konservative Kräfte ergötzen sich immer wieder an ihr. Das Selbstbestimmungsrecht und vermeintliche Freiheitsdebatten spielen dabei immer wieder eine Rolle. Ob es hierbei aber tatsächlich um einen Kampf für mehr Gleichberechtigung geht, ist zu bezweifeln. Ähnlich stellt sich die Debatte um die körperliche Selbstbestimmung im Bereich der reproduktiven und sexuellen Gerechtigkeit dar. Gerungen wird in beiden Diskussionen immer darum, ob eine Frau, ein Mädchen, ein weiblich gelesener Mensch tatsächlich über sich selbst und ihren Körper entscheiden darf. Wir von DaMigra nahmen diese Debatten zum Anlass, aus einer intersektionalen und migrierten Perspektive zu sprechen.
„Selbstbestimmung heißt Frau entscheidet, wie sie sich zeigt, liebt und lebt, nicht: Frau wählt zwischen gleichermaßen von patriarchalen Normen bestimmten Lebensentwürfen. Wenn wir, migrantische, geflüchtete oder muslimische Frauen Thema in deutschen Feminismusdebatten sind, dann meist als Objekt, über das man spricht. Wir selbst kommen kaum zu Wort. Eine moderne Gleichstellungspolitik muss nicht nur inklusiv sein, sondern sie muss auch Differenzen als normal betrachten und sie muss gleichermaßen antirassistisch und feministisch sein“,
so Lourdes Martínez, Vorstandsvorsitzende und Vorstandssprecherin von DaMigra e.V.
Die Inhalte der Jahreskonferenz bestätigten das, was uns die Realität immer wieder zeigt: in Krisenzeiten und im Zeitalter des Erstarkens konservativer und religiöser Kräfte weltweit sind die Rechte für Frauen und Mitglieder der LGBTQIA+ Community, insbesondere jene, die Mehrfachdiskriminierung erfahren, die ersten, die zurückgenommen werden. Als erstes werden wir mit Füßen getreten. Aber unsere Rechte sind ein Menschenrecht. Frauenrechte sind ein Menschenrecht. Unsere Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht. Und die Menschenrechte sind universell gültig – für alle, immer und überall!
Wenn Sie Rückfragen zur Konferenz haben, schreiben Sie bitte an presse@damigra.de.
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