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Migration und Gender Pay Gap – es braucht Lösungen!

Einer alleinerziehenden Mutter, die vor fünf Jahren mit medizinischem Hochschulabschluss aus Afghanistan geflohen ist, wird der Abschluss nicht anerkannt und sie arbeitet aus Not als Reinigungskraft in einer Autowerkstatt, um die Haushaltskasse minimal aufzubessern. In der Werkstatt ist sie regelmäßig rassistischen und sexistischen Anfeindungen ausgesetzt. Sie traut sich nicht um Unterstützung zu fragen – aus Angst die Arbeitsstelle und die damit verbundenen Sozialversicherungsleistungen zu verlieren. Ein fiktiver Fall, der die Realitäten abbildet, in dem sich viele, vor allem alleinerziehende Frauen* mit Migrations- und Fluchtgeschichte befinden und der verheerende wirtschaftliche und psychische Folgen mit sich bringt.

Die Lohnlücke zwischen herkunftsdeutschen Frauen und Migrantinnen liegt bei etwa 20 Prozent. Insgesamt belegt Deutschland in Sachen Gleichstellung der Geschlechter auf dem Arbeitsmarkt im internationalen und EU-Ländervergleich auch dieses Jahr einen der Spitzenplätze der hinteren Ränge. Aktuelle Prognosen sagen, dass mindestens 100 Jahre vergehen werden, bis Frauen und Männer gleichen Lohn für gleiche Arbeit bekommen. Müssen wir dann davon ausgehen, dass es für Migrantinnen* 200 Jahre dauert?

Im Rahmen eines digitalen Runden Tisches diskutieren Vertreterinnen* aus Wissenschaft, Politik und Praxis zum Thema ,Migration und Gender Pay Gap – Frauen* mit Flucht- und Migrationsgeschichte in der Corona-Pandemie‘. Dazu lädt der Dachverband der Migrantinnenorganisationen, DaMigra e.V., am 27.05.2021 ein.

Auf der Suche nach Lösungsansätzen werden Fragen wie, „Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auf die Arbeit im Niedriglohnsektor und der Sorgearbeit, die mehrheitlich von Frauen* mit Migrations- und Fluchtgeschichte ausgeführt werden?“ diskutiert.

Eine der Expertinnen* des Runden Tisches, Dr. Ewa Palenga-Möllenbeck, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Goethe-Universität Frankfurt a. M., forscht unter anderem zu Diversity und Care-Arbeit und stellt folgendes fest: „Systemrelevant, aber unterbewertet: Die Corona-Pandemie verstärkt die Ungleichbehandlung von Care-Arbeiter*innen.“

Wenn Care-Arbeit zum Thema gemacht wird, muss Diskriminierung aufgrund von Gender und/oder Herkunft im gleichen Atemzug benannt werden. Der digitale Runde Tisch des Dachverbands der Migrantinnenorganisationen bietet dafür eine Plattform.

Kook-Nam Cho-Ruwwe, Vorstandsvorsitzende bei DaMigra, betont: „Nur wenn wir zusammenarbeiten und im Dialog bleiben kann dafür gesorgt werden, dass es keine 200 Jahre oder mehr braucht, bis wir in einer gleichberechtigten Gesellschaft leben – unabhängig von irgendwelchen Herkünften oder Zuschreibungen.“

 

Pressemeldung hier downloaden.

Kontakt: presse@damigra.de

DaMigra e.V. ist die Interessenvertretung von Migrantinnen*selbstorganisationen und ihren Belangen und setzt sich für Chancengerechtigkeit, gleichberechtigte Teilhabe und für die Gleichstellung von Frauen* mit Migrationsgeschichte und Fluchterfahrung in Deutschland ein. DaMigra verfolgt den Ansatz des Antirassistischen Feminismus.

 

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