Solidarität trotz Risikogruppe: geflüchtete Frauen* nähen Schutzmasken
LEIPZIG, den 22.04.2020. Geflüchtete Frauen* schließen sich der Solidaritätsbewegung an und nähen Masken in Leipzig.
Seit Montag gilt in Sachsen eine Maskenpflicht beim Einkaufen im Einzelhandel und bei der Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel. Vielerorts sind Schutzmasken für Mund und Nase jedoch ausverkauft oder nur zu überhöhten Preisen zu haben. Damit alle Leipziger*innen diese Maßnahmen zum Gesundheitsschutz umsetzen können, verteilten DaMigra e.V. und die Initiative „todxs juntxs vs COVID-19“ Nähmaschinen an geflüchtete Frauen*. Seit heute stellen sie in Leipzig Schutzmasken für Mund und Nase her. Anschließend werden die fertigen Masken abgekocht und durch die Poliklinik, dem solidarischen Gesundheitszentrum in Leipzig, an alle besonders Bedürftigen verteilt. Dazu gehören Menschen mit geringem Einkommen, in systemrelevanten Berufen oder wenig Zugängen zum Gesundheitssystem.
„Seit Wochen fragen uns die Frauen*, wie sie helfen können. Diejenigen mit guten Deutschkenntnissen oder sehr gutem allgemeinen Gesundheitszustand konnten wir bereits in bestehende nachbarschaftliche Hilfsstrukturen vermitteln. Mit der Nähaktion können nun endlich auch die Frauen* Teil der Solidaritätsbewegung sein, die erst seit kurzem in Deutschland leben und einer Risikogruppe angehören“, freut sich Delia Youssef, Standortleitung der Mut-Macherinnen* in Leipzig. Entgegen einiger gesellschaftlicher Vorurteile sehen sich viele der geflüchteten Frauen* als Teil der Gesellschaft und möchten aktiv in diesem Land leben, lernen und arbeiten.
Die Teilnehmerin Carolina Marleni Torrealba Guedez wohnt in einer Unterkunft für Geflüchtete und freut sich über die Möglichkeit, von dort aus Leipziger*innen den Zugang zu Masken zu ermöglichen und die weitere Ausbreitung von COVID-19 zu verhindern. Auch die Ehrenamtliche Sawsan Nassan möchte ihren Teil dazu beitragen, die Pandemie zu bekämpfen: „Angesichts dieser globalen Krise möchte ich Spuren hinterlassen. Das Problem betrifft zwar die ganze Welt, aber meiner Meinung nach sind alle Menschen verpflichtet, etwas zu tun. Ich kann etwas machen.“ Die Nähaktion ist nur eine von vielen Maßnahmen des Mut-Macherinnen*-Projekts, die geflüchteten Frauen* mehr aktive Teilhabemöglichkeiten schaffen und ihnen damit das Ankommen in Deutschland erleichtern.
Durch die Kooperation mit der Poliklinik, wird sichergestellt, dass die gesundheitlichen Schutzstandards beim Nähen und Verteilen der Masken eingehalten werden. Ähnliche Aktionen sind auch bei den Mut-Macherinnen* in Halle und Magdeburg geplant.
PM_DaMigra_Solidarität trotz Risikogruppe-geflüchtete Frauen naehen Schutzmasken_21.04.2020
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