Solidaritätsbekundung & Aufruf zur Hilfe nach dem Erdbeben in Marokko
In Anbetracht des verheerenden Erdbebens, das am 08. September 2023 Marokko erschütterte und furchtbare Konsequenzen für Millionen von Menschen mit sich brachte, möchten wir unsere tief empfundene Solidarität mit den Betroffenen und ihren Familien bekunden.
Am Freitag traf das Erdbeben mit einer Stärke von 6,8 insbesondere die Provinzen Al Haouz und Taroudant in Marokko schwer. Die Rettungsbemühungen gestalten sich äußerst schwierig, insbesondere in den entlegenen Bergregionen rund um das Epizentrum des Erdbebens, das etwa 70 Kilometer südwestlich von Marrakesch im Atlasgebirge lag.
Es ist wichtig zu betonen, dass diese Naturkatastrophe nun eine Region trifft, die bereits vor dem Erdbeben von prekären Lebensbedingungen, Unsicherheit und Instabilität geprägt war. Menschen sind oft stundenlang unterwegs, um das nächste Krankenhaus zu erreichen und die bereits schwierige Lage wird durch Erdrutsche und eingestürzte Brücken weiter verschärft.
Jetzt braucht es Taten. Neben internationaler Hilfeleistung und Beileidsbekundungen fordern wir die Politik auf, mit konkreten Maßnahmen den Opfern und Angehörigen auch hierzulande beizustehen. Viele der betroffenen Familien im Erdbebengebiet haben Verbindungen nach Deutschland, und es ist jetzt entscheidend, dass sie in dieser schwierigen Zeit Unterstützung erhalten. Dies gilt insbesondere für Frauen, die damals eingewandert sind und heute oft aufgrund von Sprachbarrieren noch Benachteiligung und Diskriminierung erfahren.
In Deutschland gibt es viele Organisationen, die sich um die Belange eingewanderter Marokkaner*innen kümmern. Wir fordern wir die deutsche Politik auf, die Zusammenarbeit mit diesen Organisationen zu verstärken und sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der betroffenen Familien angemessen berücksichtigt werden. Dies sollte vor allem die Bereitstellung von finanziellen Mitteln für psychologische Beratungen, Sprachmittler*innen (die vor allem in der Sprache Tamazight ohnehin eine Rarität darstellen) und Vernetzungen untereinander umfassen.
Auch DaMigra setzt sich bundesweit dafür ein und bietet ihre Unterstützung an. Migrantische und feministische Vereine können sich bei uns melden, um gemeinsam Hilfe und Unterstützung zu leisten. Wir stellen unsere Räumlichkeiten zur Verfügung für Vernetzungs- und Dialogzusammenkünfte oder leisten in anderen Weisen Unterstützung.
Spendenhinweis: Informiert euch in euren Heimatorten und Städten, dort nehmen Kirchen, Hilfsorganisationen und Vereine Sachspenden entgegen und benötigen auch Arbeitskräfte, die helfen, die Sachspenden mit einem Hilfskonvoi in die Krisenregion zu bringen. Spendet an kleine, dezentrale Organisationen vor Ort, die bereits Zugänge haben.
Gemeinsam können wir einen Unterschied machen und den Familien in Marokko in dieser schweren Zeit dringend benötigte Unterstützung bieten.
Dezentrale Spenden (diese Organisationen agieren vor Ort & haben bereits Zugänge):
NOTHILFEFOND Tuisa-hilft Stiftung
Erdbeben – Deutsch-Marokkanischen Kompetenznetzwerk (dmk-online.org)
Projekte – Kindertränen (kindertraenen.org)
DaMigra e.V. ist die Interessenvertretung von Migrantinnenselbstorganisationen und ihren Belangen und setzt sich für Chancengerechtigkeit, gleichberechtigte Teilhabe und für die Gleichstellung von Frauen mit Migrationsgeschichte und Fluchterfahrung in Deutschland ein. DaMigra verfolgt den Ansatz des Antirassistischen Feminismus.
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