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Tatsächliche Vielfalt in der Arbeitswelt oder nur diskriminierte Menschen als Aushängeschild für Diversität?

Mit der Unterzeichnung der Charta der Vielfalt bekennen sich heute 4900 Unternehmen und Institutionen, zu der Förderung von Vielfalt in der Arbeitswelt. Genau bedeutet dies laut der Charta: „Die Umsetzung der „Charta der Vielfalt“ in unserer Organisation hat zum Ziel, ein wertschätzendes Arbeitsumfeld für alle Mitarbeitenden zu schaffen – unabhängig von Alter, ethnischer Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtlicher Identität, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexueller Orientierung und sozialer Herkunft. Die Anerkennung und die Förderung vielfältiger Potenziale schaffen wirtschaftliche Vorteile für unsere Organisation.“.[1]

Diese Charta wurde bereits im Jahr 2006 ins Leben gerufen und wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus und Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration, Reem Alabali-Radovan, unterstützt.

Obwohl Deutschland heute den 11. Tag der Diversität begeht, gibt es immer noch erhebliche Hürden und Barrieren für migrantische und geflüchtete Frauen in Bezug auf den Zugang zum Arbeitsmarkt und sichere und faire Arbeitsbedingungen.

Wenn es migrantischen oder geflüchteten Frauen gelingt, einen Platz auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu finden, sehen sie sich mit einem Lohnunterschied von 20% im Vergleich zu deutschen Frauen konfrontiert, der den allgemeinen Gender Pay Gap von 18% noch nicht einmal berücksichtigt. Hinzu kommen die fehlende Anerkennung von Abschlüssen, Bildungsungerechtigkeiten, die Unvereinbarkeit von Beruf und Familie, prekäre Arbeitsverhältnisse sowie rassistische und andere diskriminierende Behandlungen am Arbeitsplatz. Trotz der Bekenntnisse zur Diversität auf dem Arbeitsmarkt haben migrantische Frauen nach wie vor seltener die Möglichkeit zur Teilhabe am deutschen Arbeitsmarkt im Vergleich zu zugewanderten Männern und Frauen ohne Migrationsgeschichte.

An diesem Tag fordern wir Unternehmen auf, die Arbeitsbedingungen menschlicher und gerechter zu gestalten. Neben der Anerkennung der Kompetenzen sollten Arbeitgeber*innen bereit sein, ihre eigenen Strukturen zu hinterfragen und gegebenenfalls eine Sensibilisierung der Führungskräfte und Mitarbeiter*innen im Unternehmen anzustreben. Dieser Prozess zielt darauf ab, Rassismus, Sexismus sowie Vorurteile gegenüber queeren und Trans-Personen schrittweise abzubauen. Menschen, die Diskriminierung oder Mehrfachdiskriminierung erfahren, sollten nicht als bloße Aushängeschilder für Diversität missbraucht werden.

Wir fordern zudem politische Maßnahmen, die Bedingungen schaffen, in denen alle geflüchteten und migrierten Frauen gleichberechtigt leben, lernen und arbeiten können und das Diversität auf dem Arbeitsmarkt kein bloßes Lippenbekenntnis bleibt.


[1] https://www.charta-der-vielfalt.de/ueber-uns/ueber-die-initiative/die-urkunde-im-wortlaut/

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