Zum Internationalen Tag gegen Menschenhandel
30.07.2020.
Immer wieder werden Menschen, die schutzbedürftig sind, Opfer von Menschenhändlern. Dies geschieht weltweit – auch in Deutschland. Migrierte und geflüchtete Frauen* gehören zu den besonders bedrohten Gruppen, da sie aufgrund der Gesetzeslage und diversen Diskriminierungsformen ungewollt in die Illegalität und in prekäre Situationen gedrängt werden. Ihr Zugang zum Arbeitsmarkt bleibt oft verwehrt, ihr Recht auf Schutz bleibt unter Vorbehalt. Hinzu kommen unsichere Aufenthaltsstatus und traumatisierende Fluchterfahrungen.
Die Abhängigkeit und Not vieler Frauen* wird von den Strukturen des Menschenhandels brutal ausgenutzt. Ihnen werden Jobs und Geld versprochen im Bereich der Pflege, Gastronomie oder als Hausangestellte. Oft stellen sich diese Versprechungen als Lügen heraus. Ihnen werden „Schulden“ angelastet, die „abgearbeitet“ werden müssen. Meistens werden Pässe und Dokumente eingehalten. Ihnen wird mit Gewalt und Abschiebung gedroht. Sie werden zu Leibeigenen der Menschenhändler gemacht und in die Prostitution, moderne Sklaverei oder Kriminalität gezwungen.
Menschenhandel hat viele Formen und bleibt oft unerkannt.
Es gibt keine umfassenden Opferrechte für Migrantinnen*. Sie befinden sich in einer mehrfach prekären Situation. Durch prekäre Aufenthaltstitel, Ängste vor der Abschiebung und den Täter*innen sind sie stark belastet und haben oft Angst, sich zu äußern.
Um diesen Frauen* zu helfen und gegen Menschenhandel vorzugehen, braucht es internationale Standards. Abhilfe kann nur die konsequente Umsetzung der Istanbul-Konvention schaffen. Migrierte und geflüchtete Frauen* und Mädchen* dürfen nicht marginalisiert, ausgeschlossen und illegalisiert werden. Ihre physische und psychische Gesundheit und ihr zukünftiges Leben in Deutschland müssen sowohl durch Gesetze als auch durch die gesellschaftliche Gemeinschaft gesichert und unterstützt werden.
Des Weiteren müssen ALLE Frauen* über ihre Rechte und Handlungsmöglichkeiten informiert werden. Ebenso bedarf es an Aufklärung und Schulungen zum Thema Menschenhandel für Polizist*innen, Sozialarbeiter*innen, Jurist*innen und weiteren Entscheidungsträger*innen.
Nicht zuletzt hat die Corona-Pandemie gezeigt, dass sich bestehende Missstände weltweit um ein Vielfaches verstärkt haben.
Für weiterführende Informationen möchten wir Ihnen Den bundesweiten Koordinierungskreis gegen Menschenhandel empfehlen (https://www.kok-gegen-menschenhandel.de).
Meldungen
Dachverband
Zwischen Diskriminierung und Ausbeutung: Schutz und Gesundheit auch für migrantische Frauen am Arbeitsplatz!
Der 28. April markiert den Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, eine Initiative der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) der Vereinten Nationen. Doch für Frauen mit …
WOMEN RAIS.ED
Dachverband
Rassismus und sexistische Diskriminierung müssen JEDEN TAG gesamtgesellschaftlich bekämpft werden
Berlin, 20.03.2024. Am 21. März, dem Internationalen Tag für die Beseitigung rassistischer Diskriminierung, gibt es zahlreiche Projekte, Veranstaltungen und Angebote zum Thema Rassismus. Politiker*innen und …
Gemeinsam MUTig
MigrantinnenMärz 2023
Von dem Mut, weiterzumachen – Ein Film von DaMigra e.V.
Am 13.03.2023 präsentieren wir im Kontext unserer deutschlandweiten Kampagne „MigrantinnenMärz“ einen dokumentarischen Kurzfilm. Zwei Frauen mit Flucht- oder Migrationsgeschichte teilen ihre persönlichen Geschichten, indem sie …
Termine
WOMEN RAIS.ED
Online, 29. April 2024
Trialog Israel-Palästina mit Jouanna Hassoun und Shai Hoffmann
Liebe Interessierte, DaMigra e. V. und das Antirassismusprojekt women rais.ed lädt euch gemeinsam mit dem Multikulturellen Forum und ...
Gemeinsam MUTig
Leipzig, 29. April 2024
Sprachcafé in Leipzig
Liebe Frauen, Liebe Ehrenamtlerinnen, Liebe Interessierte, DaMigra e.V. lädt im Rahmen des „Gemeinsam MUTig“ Projekts herzlich zum Sprachcafé ...