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Gewalt gegen ALLE Frauen stoppen!

Die Zahlen sind alarmierend: 40 % der in Deutschland lebenden Frauen haben seit ihrem 16. Lebensjahr körperliche und/oder sexualisierte Gewalt erlebt. Allein im Jahr 2019 wurden laut Bundeskriminalstatistik 114.903 Frauen von ihrem (Ex-)Partner gestalkt, bedroht, misshandelt oder ermordet. Das Ausmaß geschlechtsspezifischer Gewalt geht jedoch weit über körperliche Gewalt in Intimbeziehungen hinaus und umfasst laut Istanbul-Konvention alle Handlungen, die zu körperlichen, sexuellen, psychischen oder wirtschaftlichen Schäden oder Leiden fühlen.

Frauen mit Migrations- und Fluchtgeschichte leiden aufgrund ihrer geringeren Chancen auf dem Bildungs- und Arbeitsmarkt oder ihres unsicheren Aufenthaltsstatus ungleich stärker darunter. Es bedarf besonderer Schutzvorkehrungen für Frauen mit Migrations- und Fluchtgeschichte. Es gilt nach wie vor, die Aufklärungsarbeit voranzubringen – damit auch die sexualisierte und rassistische Gewalt gegen Frauen mit Migrations- und Fluchtgeschichte endlich thematisiert und verhindert wird. Zudem werden sexualisierte und/oder rassistische Gewalterfahrungen von Frauen mit Migrationsgeschichte in gesellschaftlichen Debatten kaum sichtbar.

„Ungleiche Rechte haben noch nie zur Gleichbehandlung von Menschen geführt. Wenn der Staat das Recht zum Schutz und zur Gewaltprävention nicht ALLEN Frauen und Mädchen gleichermaßen zukommen lässt, dann haben wir nicht nur ein Menschenrechtsproblem, sondern auch ein Demokratieproblem.“, erklärt Dr. Delal Atmaca, Geschäftsführerin von DaMigra.

Private, öffentliche oder institutionelle Gewalt gegen Frauen geht alle an und muss gestoppt werden.

Wir sind systemrelevant und jeden Schutz wert! Die Krise um Corona aus feministisch-migrantischer Perspektive

Istanbul-Konvention umsetzen: VORBEHALTLOS!

„Die Konvention zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt“ ist ein Völkerrechtsvertrag auf europäischer Ebene. Sie wurde in Istanbul (daher der Name) von 46 Mitgliedsstaaten des Europarates im Jahr 2011 erarbeitet und im Jahr 2014 von Deutschland unterschrieben. Sie ist für alle Staaten, die sie unterzeichnet und ratifiziert haben, geltendes Recht. Ziel der Konvention ist zum einen, jeder Frau und jedem Mädchen ein gewaltfreies Leben zu ermöglichen und zum anderen, die Gleichstellung der Geschlechter sicherzustellen. Die Konvention enthält neben umfassenden Verpflichtungen zur Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Gewalt und häuslicher Gewalt zum Schutz der Betroffenen und Bestrafung der Täter auch weitreichende Präventionsmaßnahmen.

DaMigra ist ordentliches Mitglied des Bündnisses Istanbul-Konvention (BIK), einem Zusammenschluss aus Nichtregierungsorganisationen, Initiativen und Expert*innen, die zu dem Thema Gewalt gegen Frauen arbeiten und forschen.

Statement zum Austritt der Türkei aus der Istanbul-Konvention

Stellungnahme DaMigra zum Austritt der Türkei aus der Istanbul-Konvention

Alternativbericht zur Umsetzung des Übereinkommens des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt des Bündnis Istanbul-Konvention

GREVIO Bericht 2022 zum Stand der Umsetzung der Istanbul-Konvention in Deutschland

GREVIO-Schattenbericht zur Umsetzung der Istanbul-Konvention in Deutschland

Dokumentation der DaMigra-Jahreskonferenz 2019: „Gewalt gegen ALLE Frauen stoppen! Istanbul-Konvention umsetzen: VORBEHALTLOS!“

„Ein Recht auf Schutz vor Gewalt für alle Frauen“. Ein Interview mit Delal Atmaca – Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg

Femizide

Jeden dritten Tag stirbt laut Bundeskriminalstatistik 2019 in Deutschland eine Frau durch die Hände ihres Partners oder Ex-Partners. Insgesamt wurden 301 versuchte und vollendete Delikte gezählt. Expert*innen vermuten, die Dunkelziffer sei das Mehrfache dessen.

Femizide – oft beschrieben als Morde aus verletzter „Ehre“ oder aus „Eifersucht“ und „Verschmähter Liebe“ – sind ein globales Problem. Dahinter steht ein patriarchales System, das sich durch alle Kulturen, Ethnien, soziale Schichten und Religionen zieht. Wir leben immer noch unter Machtstrukturen und Hierarchien, die Frauen und Mädchen unterdrücken. Weltweit, europaweit, deutschlandweit.

Solange Medien durch unkritische Berichterstattung Femizide als „Beziehungsdramen“ framen, die Tat „kulturalisieren“ und „ethnisieren“, verschleiern sie die gesamtgesellschaftliche Dimension einer solchen Tat.

Konferenz „Stoppt Femizide – Effektiv gegen Frauenmorde in der Europäischen Union“ am 6. November 2020

Forderungskatalog: Effektiv gegen Frauen- und Mädchenmorde in der Europäischen Union

Schon wieder ein Femizid! Schon wieder versagt das Schutzsystem

#Cybergewalt

Fast Dreiviertel (70%) aller Mädchen in Deutschland haben laut Weltmädchenbericht von Plan International digitale Gewalt und Belästigung erlebt. Im 21. Jahrhundert sind soziale Medien unabdingbare Kommunikationsmittel, die einem das Leben vereinfachen, aber auch unfassbar erschweren können. Darunter fallen unter anderem soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter, Instagram und WhatsApp. Es sind Instrumente, um mit der Familie und Freunden in Verbindung zu bleiben und auch um neue Kontakte zu knüpfen. Allerdings können diese Kommunikationsmittel auch dazu dienen, Personen – insbesondere Frauen – zum Zielobjekt von sexistisch-rassistischer Gewalt zu machen. Die Offenheit und Zugänglichkeit im digitalen Raum konfrontiert migrierte und geflüchtete Frauen im Internet nicht nur mit sexistischer Cybergewalt, sondern zusätzlich auch mit rassistischer Gewalt und Diskriminierung.

DaMigra-Konferenz zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen 2019: Keine Macht der Cybergewalt!

Postkarte MyDigitalWomenRights

FGM – Weibliche Genitalverstümmelung

Weltweit leiden über 200 Millionen Mädchen und Frauen unter Genitalverstümmelungen (FGM). Eine Gewalttat, die trotz der strafrechtlichen Verfolgung seit 2013 auch in Deutschland nach wie vor präsent ist. Innerhalb der letzten drei Jahre ist die Anzahl der betroffenen Frauen hierzulande um 44 % gestiegen. In der Bundesrepublik leben schätzungsweise rund 70.000 Frauen, die diese Gewalttat erleben mussten. Weitere 17.500 Mädchen gelten als gefährdet. FGM ist ein transkulturelles Problem.

DaMigra steht für eine Null Toleranz gegenüber FGM. Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier.

Stellungnahme zu FGM-C: Warum ein Eintrag im Strafgesetzbuch allein Frauen und Mädchen nicht schützen wird

Runder Tisch mit Expertinnen zum Thema FGM: weibliche Genitalverstümmelung

Internationaler Tag gegen Genitalbeschneidung 2020: Null-Toleranz gegenüber weiblicher Genitalverstümmelung

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